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Das FIAS-Therapiezentrum gehört zur Klinik für Kinder und Jugendliche der Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel (UPK). Das therapeutische Angebot richtet sich an Kleinkinder im Alter von 2 bis ca. 4 Jahren mit einer Störung aus dem autistischen Spektrum und bezieht die Familienangehörigen mit ein. Die Behandlung umfasst eine dreiwöchige Initialphase (7 Tage pro Woche), an der die gesamte Kernfamilie teilnimmt. In dieser Zeit lebt die Familie in einer bereitgestellten Wohnung in Muttenz. Die FIAS-Therapiemethode legt den Fokus auf die Beziehungsgestaltung, d.h. auf die wechselseitige sozial-emotionale Interaktionsfähigkeit und die zugrundeliegende Motivationsbildung. Bei den Eltern wird besonders auf die Entwicklung von Verständnis und Veränderungsmöglichkeiten hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse und Verhaltensweisen ihres autistischen Kindes geachtet. Die Behandlung wird - unter Berücksichtigung der Gesamtentwicklung des betroffenen Kindes - ressourcenorientiert individuell auf die Familie abgestimmt.

Das autistische Kind wird täglich bis zu 6 Stunden in einem speziell reizarm ausgestatteten Raum individuell spieltherapeutisch behandelt und in den Aktivitäten des täglichen Lebens gefördert.

Die Geschwister werden parallel durch Therapeuten und die Eltern betreut, d.h. in Bezug auf ihre eigenen Bedürfnisse, Stärken und Schwächen, ihre Rolle in der Familie sowie hinsichtlich ihrer Beziehung zum autistischen Geschwister begleitet und unterstützt. Unter therapeutischer Moderation finden gemeinsame Spielsequenzen mit dem autistischen Geschwister statt.

Die Eltern haben die Möglichkeit, Spieltherapiesequenzen mit dem autistischen Kind hinter dem Einwegspiegel oder über einen Monitor anzuschauen. Von einer sie begleitenden Therapeutin erhalten sie Anleitungen zur Beobachtungsschulung, Erklärungen zu den spezifischen Reaktionsweisen ihres Kindes und können durch die Therapeutin als ein anderes Modell neue Wege im Umgang mit ihrem Kind finden (Lernen am Modell).

Des Weiteren erhalten die Eltern die Gelegenheit zur Selbstreflexion über die von ihnen selbst gestalteten Spielsequenzen mit dem autistischen Kind. Diese hat zum Ziel, einerseits die Einsicht in die eigenen Empfindungen und Verhaltensweisen zu eröffnen, andererseits die Wechselseitigkeit und gegenseitige Beeinflussung in der Beziehung zum Kind zu entdecken und Veränderungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Ergänzend finden mehrmals wöchentlich Einzel- und Elterngespräche statt, welche zur vertieften Auseinandersetzung mit den kind- und familienspezifischen Themen dienen und mehr psychoedukativen Charakter haben (ASS und ihre Auswirkungen, Gestaltung des Alltages, Umsetzung von Regeln, Konsequenzen etc.).

Der Ansatz der Relationalen Spieltherapie
In den ca. 6 Stunden individueller Spieltherapie pro Tag wird das autistische Kind in einem besonders angepassten Therapieraum intensiv gefördert. Der Kerngedanke der Relationalen Spieltherapie nach FIAS ist das Bestreben, mit dem Kind eine auf Vertrauen basierende Beziehung aufzubauen, die dann eine primäre Gestaltung und graduelle Erweiterung des wechselseitigen Spiels ermöglicht. Hierbei steht im Vordergrund, dem Kind das Vergnügen am gemeinsamen Spiel und die daraus resultierende gegenseitige Freude zugänglich zu machen und es für soziale Interaktion zu motivieren.

Die Nachsorge 
Die Vertiefungsphase daheim umfasst mindestens 2 Sequenzen Spiel- und Selbstständigkeitstraining pro Tag, welche durch die Eltern und/oder eine von ihnen ausgewählte Person durchgeführt werden. Die Familie wird während der zweijährigen Nachsorge regelmässig durch einen Bezugs-Therapeuten des FIAS-Zentrums begleitet. Hauptziel der FIAS-Therapie ist die Erarbeitung neuer Bewältigungsstrategien und der kreative Umgang mit Alltags- und Spielsituationen. Während der Intensivtherapie wird auf starre, entwicklungshemmende Verhaltensweisen eingewirkt. Es werden nachhaltige Veränderungen eingeleitet, welche dem autistischen Kind zu einer möglichst optimalen Entwicklung verhelfen sollen. Nach Möglichkeit wird eine Integration in eine reguläre Spielgruppe oder einen Kindergarten angestrebt.